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Trotz anhaltend trockener Witterung bisher weniger Waldbrände im Vergleich zum Vorjahr. Innenminister und Forstministerin werten die Zusammenarbeit von Feuerwehren und unterer Forstbehörde als erfolgreich

news46 2018Erfurt (hs): Für große Teile des Freistaats besteht, trotzt regionaler Regenereignisse am vergangenen Wochenende, weiterhin eine mittlere bis hohe Waldbrandgefahr. Obwohl sich die Vegetation noch grün zeigt, sind die oberen Bodenschichten weitgehend ausgetrocknet. Die aktuelle Waldbrandbilanz erfasste sechs Waldbrände (2017: 12) auf rund 0,13 Hektar Gesamtfläche (2017: 0,85 Hektar). Innenminister Georg Maier und Forstministerin Birgit Keller loben die Effektivität der regionalen Vorhersage mittels Waldbrandgefahrenstufen und  werten die Zusammenarbeit von Feuerwehren und unterer Forstbehörde als erfolgreich. Gleichzeitig fordern sie die Waldbesucher zu einer verantwortungsvollen Erholungsnutzung, insbesondere in Bezug auf die Waldbrandvorbeugung, auf.

Trockene Frühjahre und heiße Sommer erhöhen die Waldgefahren

„Die anhaltende Trockenheit und ungewöhnlich starke Hitze des Frühsommers 2018 erhöhen aktuell die Waldbrandgefahr. Waldbesucher, ob als Wanderer, Radfahrer oder Reiter, haben deshalb bei der Erholungsnutzung besonderes Augenmerk auf die Waldbrandvorbeugung zu legen“, so Ministerin Birgit Keller. Erholungssuchende werden deshalb dringend aufgefordert, das ganzjährige Rauchverbot im Wald strikt zu beachten und keinerlei offene Feuer außerhalb gesicherter Feuerstellen zu entzünden. Ebenso sollten Kraftfahrzeuge ausschließlich auf ausgewiesenen Waldparkplätzen abgestellt werden, um im Fall der Fälle die Zufahrten für die großen Löschfahrzeuge der Feuerwehren nicht zu behindern. Ansonsten drohen empfindliche Bußgelder, schlimmstenfalls Schadensersatzforderungen waldbrandgeschädigter Waldbesitzer.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Landeswald ist 2017 im neunten Jahr in Folge stetig gesunken. Auf den flächigen Insektizideinsatz konnte sogar vollständig verzichtet werden

lockstoffbewehrten FallenErfurt (hs): 2017 konnte ThüringenForst, mit 200.000 ha größter Waldbesitzer im Freistaat, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) im neunten Jahr in Folge reduzieren. Auf den flächigen Einsatz von Insektiziden im Wald wurde sogar vollständig verzichtet, punktuell an Forststraßen behandelte Holzpoltermengen beschränkten sich auf 38.977 Festmeter. Dies entspricht rund 3 % der im Gesamtjahr eingeschlagenen Holzmenge. Der aktuelle Pflanzenschutzmittelreport 2017 der Hauptstelle für Waldschutz zeigt, dass die Landesforstanstalt damit ihrem Ziel einer Forstwirtschaft mit minimiertem Pflanzenschutzmitteleinsatz sehr nahe kommt. Ursachen dieser positiven Entwicklung sind, neben einer ausgebliebenen Massenvermehrungen von forstlichen Schädlingen im Berichtszeitraum, moderne Verfahren der Schädlingsüberwachung einschließlich des Waldschutzmeldewesens, ausgereifte biotechnische Ersatzverfahren, eine zügig arbeitende Holzerntelogistik, die waldbauliche Förderung von Mischbeständen und hochqualifiziertes Forstpersonal.

Wo immer möglich: Vorbeugung statt Bekämpfung

„Mit unserer Strategie des integrierten Waldschutzes haben waldbauliche, biologische und technische Vorbeugungs- und Bekämpfungsmaßnahmen absoluten Vorrang vor dem Einsatz von PSM“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Überregionales Monitoring und stete Schädlingsüberwachung sind dabei die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen. Ebenso unterliegt ThüringenForst einer restriktiven Dokumentation der Pflanzenschutzmitteleinsätze gemäß Pflanzenschutzgesetz. Die wenigen zur Anwendung gekommenen PSM hatten die gesetzlich geforderte Zulassung.

Die positiven Wirkungen des Waldes auf die Gesundheit des Menschen fußen auf soliden wissenschaftlichen Grundlagen. Thüringens Wälder sind als „Therapieorte“ bestens geeignet

„Shinrin Yoku“ nennen die Japaner das „Baden im Wald“.Erfurt (hs): Der heimische Wald ist ein wahrer Tausendsassa. Er produziert nicht nur den vielseitig verwendbaren Rohstoff Holz, erbringt wichtige Ökosystemleistungen oder wirkt als CO2-Senke klimaverbessernd, er trägt auch zur Gesundheit der Bevölkerung bei. Insbesondere bei jener Bevölkerungsgruppe, die regelmäßig ein „Waldbad“ nimmt. Traditionell nennen die Japaner diesen Waldaufenthalt unter dem Aspekt der Gesundheitsvorsorge „Shinrin Yoku“. Auch Thüringens Wälder erfüllen alle Voraussetzungen, um diese gesundheitsfördernden Wirkungen zu entfalten. Und was viele nicht wissen: Die positiven Wirkungen auf Kreislauf, Immunsystem und Psyche zeigen sich nicht nur bei körperlicher Anstrengung im Wald, sondern schon bei einem gemütlichen Spaziergang. Das „Waldbaden“ fußt auf soliden wissenschaftlichen Grundlagen und findet immer mehr Beachtung.

 

Kreislauf, Immunsystem und Psyche stärken? „Waldbaden“ hilft!

„Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben bewiesen, dass sich Waldbesuche positiv auf Kreislauf, Immunsystem und Psyche auswirken“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die Wirkung des Waldes auf die physische Gesundheit besteht darin, dass Natur die Bereitschaft zur Bewegung steigen lässt. Körperliche Aktivität, egal ob gemütlicher Spaziergang oder Fahrradfahren, stärkt  das Herz-Kreislaufsystem und beugt Übergewicht und Diabetes vor. Sie senkt den Blutdruck, reguliert den Puls und reduziert Stresshormone. Nicht nur, dass jede Fichte oder Buche pro Tag 13 Kilogramm Sauerstoff produziert, mit ihren ätherischen Ölen ist die bioaktive Waldluft eine einzige Wohltat für unsere Bronchien und unser Immunsystem. Walderfahrungen haben für den Besucher aber auch psychisch positive Folgen: Die Natur-Defizit-Störung, ein wesentlicher Grund für den achtlosen Umgang vieler Menschen mit Umwelt und Tieren, lässt sich durch regelmäßiges Waldbaden reduzieren.

ThüringenForst und Landessportbund bringen zu den Deutschen Waldtagen das „Grüne Herz Deutschlands“ sportlich auf Vordermann. 

Wandern und Radfahren sind nur einige Sportarten, die im Wald besonders viel Spaß machen. ThüringenForstErfurt (hs):  Wie in ganz Deutschland laden auch ThüringenForst und der Landessportbund Thüringen (LSB) anlässlich der Deutschen Waldtage 2018 Sportvereine aus dem ganzen Freistaat zu gemeinsamen Aktivitäten im „Grünen Herzen Deutschlands“ ein. Vom 14. bis 16. September 2018 sind deutschlandweit rund um das Thema „Wald bewegt“ Veranstaltungen in den Wäldern geplant. Alle Waldfreunde sollen an den Deutschen Waldtagen gemeinsam mit Waldbesitzenden, Forstleuten, Sportlerinnen und Sportlern den Wald aktiv erleben, sich sportlich betätigen, sich gegenseitig kennenlernen, Fragen stellen und vieles mehr. Von gemeinsamen Themenwanderungen, Radtouren, Waldspaziergängen, über Waldsportfeste ist grundsätzlich vieles denkbar.

Gemeinsam für mehr Sport in der Natur

„Gemeinsame Aktionen machen mehr Lust auf Sport in der Natur. Sie fördern die Gesundheit und das gegenseitige Verständnis füreinander“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Wobei Landesforstanstalt und Landessportbund alle im Sommer und Herbst geplanten Sport- oder Waldveranstaltungen gezielt unter das Dach der Deutschen Waldtage stellen.  „Die Natur und der Wald sind wichtige Orte, um sportlich aktiv zu sein. Hier findet Sport in all seinen Facetten statt, auch im Wettkampfsport. Umso wichtiger ist es, miteinander ins Gespräch zu kommen und beide Interessen und teilweise unterschiedliche Ansichten miteinander zu verknüpfen.“, unterstreicht Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer des LSB. 

Eine internationale Studie zeigt, dass die Mechanisierung der Holzernte in den letzten Jahrzehnten zu einen massiven Rückgang der Unfallzahlen führte. ThüringenForst sieht seine Strategie zum Einsatz von Forstmaschinen in der Holzernte bestätigt 

Holzernter HighlanderErfurt (hs): Die Mechanisierung der Holzernte wie auch der Waldbewirtschaftung hat in den letzten Jahrzehnten zur stärksten Reduzierung schwerer Arbeitsunfälle im Wald geführt. Dies ist eine zentrale Aussage in der aktuell durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen (UN) vorgelegten internationalen Studie. Forstliche Mechanisierungsstrategien führten dazu, dass immer mehr Forstwirte von der unfallträchtigen Arbeit mit Motorsägen entlastet und ihre Arbeiten in den sicheren Kabinen von Forstmaschinen fortführen konnten. ThüringenForst sieht seine Strategie zum Einsatz von Forstmaschinen in der Holzernte endgültig bestätigt und appelliert an kritische Waldbesucher, den Forstmaschineneinsatz als Maßnahme der erfolgreichen Unfallprävention zu begreifen.

Motor-manuelles Baumfällen ist gefährlich und potenziell tödlich

Die Studie stellt weiter fest, dass in kaum einem anderen Beruf die Wahrscheinlichkeit höher ist, einen schweren Unfall zu erleiden oder gar bei der Arbeit zu sterben. „Speziell das motor-manuelle Fällen von Bäumen ist eine der gefährlichsten und potenziell tödlichsten Tätigkeiten“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. „Aus Sicht der Arbeitssicherheit sind die Forstmaschinen im Wald ein Segen“, so Gebhardt weiter. Deshalb wird ThüringenForst an seiner Strategie zum Einsatz von Forstmaschinen speziell in der Holzernte auch in Zukunft zum Wohle seiner Beschäftigten konsequent festhalten.

Mit Zunahme der Mechanisierung drastischer Rückgang der Unfallzahlen

In Schweden ging die Zahl der schweren Unfälle von 1970 bis 1990, mithin die Periode einer breiten Mechanisierung in der Forstwirtschaft, von 8.656 auf 1.469 zurück (-83 %). In Japan sank von 1970 bis 2013 die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle von 248 auf 39 (-86%). Untersuchungen in Deutschland, Österreich, Brasilien, Kanada und den USA zeigten ähnliche positive Ergebnisse.

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