Wiederbewaldung der Schadflächen ist auf gutem Weg
Forstministerin Birgit Keller sieht Waldbesitzer und Förster strategisch gut gewappnet. Reicher Erfahrungsschatz seit „Kyrill“
Erfurt (hs): Forstministerin Birgit Keller sieht Thüringens Waldbesitzer und Förster für die Wiederbewaldung der Schadflächen strategisch gut gewappnet. Tausende Hektar Schadflächen sind im Freistaat aktuell zu beklagen, hervorgerufen durch die Trocken- und Sturmjahre 2018/19 und der Ausbreitung von Sekundärschädlingen als deren Folge. Viele Forstleute erinnern die jetzigen Schäden an das Jahr 2007, in dem Orkan Kyrill rund 3,5 Mio. Festmeter Schadholz in den Wäldern des Freistaats verursachte. „Auf die damaligen Erfahrungen bei der Wiederbewaldung soll in den nächsten Jahren verstärkt gebaut werden“, so die Ministerin. Dies bedeutet, unter Berücksichtigung vielfältiger Pflanzungsstrategien für konkrete örtliche Schadflächen das bestgeeignete Verfahren bei gleichzeitig geringem Ressourcenverbrauch anzuwenden. Gleichzeitig betonte die Ministerin die Wichtigkeit des generellen Waldumbaus hin zu klimastabilen Mischwäldern.
Positive Erfahrungen aus der Wiederbewaldung nach „Kyrill“
Die guten Erfahrungen, die bei der Wiederbewaldung nach Orkan „Kyrill“ gemacht wurden, zeigen, wie wichtig die konkrete waldbauliche Analyse an der Schadfläche ist. „Die daraus abgeleiteten Maßnahmen umfassen im einfachsten Fall die Überlassung der Schadflächen den Naturkräften bis hin zur aufwendig geschützten Mischwaldkultur“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Aber auch Vorwaldstrukturen, Ergänzungspflanzungen oder Trupppflanzungen sind erfolgreich angewandte Wiederbewaldungsstrategien. Ebenso können Saatverfahren, etwa bei Birke oder Weißtanne, statt Aufforstungsmaßnahmen zur Anwendung kommen. Um die Entwicklung von klimastabilen Mischwäldern auch in den ersten Wachstumsjahrzehnten abzusichern, sind in der Dickungs- und Jungbestandsphase umfassende Pflegeeingriffe notwendig. Diese sind vorwiegend händisch durchzuführen, was personal- und damit kostenintensiv für die Waldbesitzer ist.