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Förster helfen mit zusätzlichem Futterangebot in den frost- und schneereichen Kammlagen der Thüringer Mittelgebirge aus.

RotwildErfurt (hs): Dauerfrost und die zwischenzeitlich großen Schneemengen in den Kammlagen des Thüringer Waldes, des Schiefergebirges wie auch des Harzes bringen das dort lebende Rotwild in Not. Wenn das natürliche Nahrungsangebot witterungsbedingt zur Neige geht, dann helfen Förster und Jäger aus und füttern das Wild. Aber nicht nur die Witterung, auch manche Wintersportler verschärfen die Notzeit für die größte heimische Hirschart. Förster und Jäger mahnen deshalb ein wildtierfreundliches Natur- und Sporterlebnis an.

Störungen gefährden das Überleben von Wildtieren im Winter

„Wildtiere der Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes, des Schiefergebirges wie auch des Harzes sind im Winter durch die Kälte und das karge natürliche Nahrungsangebot gezwungen, ihre Energie sparsam einzusetzen“ so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Rotwild etwa verkleinert in den Wintermonaten den Pansen, nimmt fast 60 % weniger Nahrung auf, fährt den Stoffwechsel auf „Sparflamme“ und verharrt oft bewegungslos auf der Stelle. Wird es jetzt gestört und in die Flucht geschlagen, ist das Überleben gefährdet. Im schlimmsten Fall droht den Wildtieren gar der Erschöpfungstod. Häufige Störungsursachen sind zum einen Skilangläufer abseits der offiziellen Loipen, Waldbesucher mit einem nicht angeleinten Hund oder auch Waldbesuchergruppen, die durch lautes Rufen und Schreien die Waldlebensgemeinschaft unnötig stressen.

Holzerntearbeiten und Jagd eingestellt. Erste Schätzungen gehen derzeit von unter 10.000 Festmeter Schadholz aus

Zerstörte BerghängeErfurt (hs): Ersten Schätzungen nach gehen die Experten der Thüringer Landesforstanstalt von wenigen tausend Festmetern Schadholz in Form von Einzelbrüchen und –würfen aus, die das Sturmtief Egon am 13. Januar des neuen Jahres in den Wäldern des Freistaats verursachte. Schwerpunkte sind die Südabdachung bis zu den Kammlagen des Thüringer Waldes sowie Ostthüringen. Damit traten die befürchteten Schäden in deutlich geringerem Umfang ein, als zunächst im Kontext der Wetterdaten prognostiziert.  Im Gegensatz zur Orkankatastrophe Kyrill vor fast exakt zehn Jahren waren die Waldböden nicht durch Dauerregen aufgeweicht, sondern gefroren und boten den Baumwurzeln eine solide Verankerung. Auch Kronenbrüche, durch hohe Schneelasten verursacht, sind bislang kaum beobachtet worden, da der latente Sturm die Kronen frei weht und die frostigen Temperaturen den gefürchteten Nassschnee nicht zulassen. In einigen Forstämtern wurden geplante Jagden abgesagt, Holzerntearbeiten zum Schutz der Beschäftigten bis auf weiteres eingestellt. Die Schadholzmenge wird im Rahmen der laufenden forstwirtschaftlichen Arbeiten beseitigt, von einem negativen Einfluss auf den heimischen Holzmarkt wird nicht ausgegangen.

Quelle und Foto: ThüringenForst, Erfurt

Die Wintergefahren auf Forstwegen werden oft unterschätzt. Keine Räum- und Streupflicht für Waldbesitzer

n02 2017Erfurt (hs): Die derzeitige Frostphase kann in den höheren Lagen des Thüringer Waldes, des Schiefergebirges wie auch des Harzes zu eisglatten Forstwegen führen. Darauf macht die Landesforstanstalt, mit über 200.000 ha größter Waldeigentümer im Freistaat, aufmerksam. Waldwege werden nicht gestreut, und so können sich vielerorts diese Wege in sehr gefährliche Eispisten verwandeln. „Waldwanderer und Naturfreunde sollten bei dieser Wettersituation nur die Wege begehen, die erkennbar eisfrei und damit ungefährlich sind“ empfiehlt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Steilstrecken sind unbedingt zu meiden, auch Skilangläufer sollten speziell schattige und damit oft vereiste Wegeabschnitte mit größter Vorsicht befahren. Hohlwege, durchaus häufiger im Wald anzutreffen, wirken bei Eisglätte für den Stürzenden wie eine Eisröhre. Auch hier ist größte Vorsicht geboten, soll der erholsame Waldspaziergang im Winter nicht bei der Thüringer Bergrettung enden. „Für Waldbesitzer besteht keine Räum- und Streupflicht“, so Gebhardt abschließend. Die Räumung zugeschneiter Waldwege erfolgt ausschließlich an Hauptabfuhrachsen zur Aufrechterhaltung des Holztransports in die heimischen Sägewerke.

Quelle/Foto: ThüringenForst, Erfurt

Trotz bodenpfleglicher Technik spielt das Wetter bei der Holzernte eine wichtige Rolle. Zuerst der Frost, dann der Schnee

n01 2017Erfurt (hs): Nicht nur Wintersportler und Touristiker, auch Thüringens Förster und Waldbesitzer sind über den aktuellen Kälteeinbruch mehr als erfreut. Da das Winterhalbjahr Haupterntezeit für die Forstbetriebe im Freistaat ist, kann fehlender Frost ein unangenehmes Handicap darstellen. Speziell sensible, feinkörnige Böden, wie etwa Kalk- oder Feinlehmböden, zeigen dann eine geringe Tragfähigkeit für die tonnenschweren  Forstmaschinen, die in Folge einsinken und verstärkt Schäden am Waldboden wie auch an Forstwegen verursachen. Zwar gibt es einige technische Tricks, um das Einsinken der Forstmaschinen auch bei milder Winterwitterung  zu verhindern, doch diese verteuern auch die Holzernte.

Die Thüringer Landesforstverwaltung schließt ihr diesjähriges  Jubiläumsjahr ab. Viele Herausforderungen angepackt und bewältigt. Klimawandel zukünftig größte Herausforderung

n79 2016Erfurt (hs): Im Sommer 1991 nahmen die ersten Thüringer Forstleute ihre Tätigkeit in der neu gegründete Landesforstverwaltung auf. Fast auf den Tag genau, im Sommer 2016, begingen die Förster ihr 25-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsfeier in der Thüringer Staatskanzlei. Über 5.000 Thüringerinnen und Thüringer besuchten dann im Hochsommer am Stausee Hohenfelden den von den Grünröcken organisierten, spektakulären ersten Thüringer Waldtag. Viele Herausforderungen seien in der zurückliegenden Zeit angepackt und bewältigt worden. „Der Wald in Thüringen sei deshalb gut in Schuss“, so Volker Gebhardt, ein Mann der ersten Stunde und heute ThüringenForst-Vorstand. Das betriebliche Ergebnis von ThüringenForst sei ordentlich und in den Bereichen Waldnaturschutz und Waldpädagogik habe man es verstanden, Zeichen zu setzen. Nach dem Jubiläumsjahr warten jedoch schon neue Herausforderungen auf Thüringens Försterinnen und Förster so beispielweise die Folgen des Klimawandels für den Wald, der gesellschaftliche Wertewandel in Bezug auf die Nutzung von Holz aber auch Fragen im Hinblick auf die künftige Finanzierbarkeit der bisherigen Aufgaben. 

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