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Im ersten Quartal 2022 sind die erfassten Borkenkäferschäden im Vergleich zum Vorjahr deutlich rücklaufig. Sturmholzmenge gegenüber erster Schätzung nicht deutlich gestiegen

dein-kaminholz.deErfurt (hs): Die jüngste Statistik des Waldschutzberichterstattung durch die ThüringenForst-AöR für den Zeitraum Januar bis März 2022 gibt Waldbesitzenden und Forstleuten Raum für vorsichtigen Optimismus. Der in den ersten drei Monaten des Jahres festgestellte noch aus dem Vorjahr stammende Buchdruckerbefall in Höhe von 93.300 Festmeter liegt deutlich unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis in Höhe von 436.000 Festmeter. Frischen Käferbefall gibt es kaum, da der Fichtenborkenkäfer in diesem Jahr noch keinen Hauptschwarmflug hatte. „Das gibt Raum für vorsichtigen Optimismus, Waldbesitzende und Forstleute bleiben aber auf der Hut“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand, die Statistik. Gründe für die scheinbar positive Entwicklung gibt es gleich mehrere: Zum einen waren Thüringens Waldbesitzende wie auch Forstleute enorm fleißig bei der Bekämpfung des Borkenkäfers in den letzten Jahren. Zum anderen hat der niederschlagsreiche und nicht zu heiße Witterungsverlauf 2021 die Vitalität der Bäume verstärkt und deren Widerstandskraft erhöht. Nicht zuletzt hat auch die Fichte in den unteren Lagen etwa Nord- und Westthüringens große Flächenverluste erlitten. Die Fichte, oft als „Klimawandelverlierer“ bezeichnet, wurde dort durch Laubholz abgelöst.

Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates Georg Schirmbeck pflanzen bei Oberhof den klimastabilen Wald der Zukunft

dein-kaminholz.deErfurt (hs): Ministerpräsident Bodo Ramelow, der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Georg Schirmbeck, Forstministerin Susanna Karawanskij und ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt pflanzen im Forstrevier Schneekopf bei Oberhof, gemeinsam mit Kindern des Oberhofer Kindergartens, Weiß-Tannen und Buchen. Damit leisten sie, unter Mitwirkung weiterer Akteure aus Politik, Verbänden und Verwaltung, einen Beitrag zum landesweiten Waldumbau, beispielhaft in der Region Thüringer Wald. Die dortigen umbaudringlichen Fichtenreinbestände müssen in den nächsten Jahren in klimastabile Bergmischwälder überführt werden, um für die Zukunft gewappnet zu sein. „Der klimastabile Waldumbau mit vielfältigen Baumarten ist eine Hauptaufgabe der Landesregierung. Dass der Ministerpräsident am Schneekopf pflanzt, verdeutlicht diese große politische Relevanz des Waldschutzes. Die Landesforstanstalt leistet hierbei eine enorm wichtige und gute Arbeit“, sagt Forstministerin Susanna Karawanskij.

Mit dem Ergrünen der bodennahen Vegetation steigt auch die Gefahr für Waldwandernde, Zecken von Halmen abzustreifen

Neben dem Hausbock finden sich als Klimawandelfolge zunehmend auch exotische Zeckenarten in Thüringens Wäldern, so etwa die AuwaldzeckeErfurt (hs): Die kurzzeitige Rückkehr des Winters kann nicht darüber hinwegtäuschen: Im Wald sind die Zecken aktiv. Darauf macht die Landesforstanstalt aufmerksam. Die flinken Spinnentiere können bei Hautkontakt mit ihrem Wirt und dem damit verbundenem Blutsaugen gefährliche Krankheiten übertragen – auch beim Menschen. Jährlich erleiden im Freistaat 300 bis 400 Personen eine zeckenübertragene Borreliose, 8 bis 15 davon eine gefährliche Hirnhautentzündung (FSME). Als FSME-Risikogebiete gelten insbesondere Süd- und Ostthüringen, darunter die Wälder um Hildburghausen, Jena, Gera und Schleiz. Durch die Berücksichtigung einiger Hinweise lassen sich Risiken aber minimieren.

Schon ab 6° C werden Zecken aktiv

„Zecken sind ab einer Lufttemperatur von etwa 6° C aktiv und verlassen den Boden, der zuvor als Winterquartier diente“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Zecken können über 60 Krankheiten übertragen, am häufigsten die Borreliose, selten die FSME. Oft bleibt die Borreliose wegen grippe- bzw. coronaähnlicher Symptome unerkannt, so dass die Betroffenen - vorwiegend Förster, Waldbesitzer, Forstwirte, Gärtner oder Waldbesucher - die rechtzeitige Antibiotika-Behandlung nicht einleiten.

Die Klimaschutzprämie, in Thüringen im Juni des Jahres eingeführt, hat ein Zertifizierungssystem beflügelt, welches in Thüringen Ende der 1990er Jahre mitentwickelt wurde

PEFC-zertifizierte Wälder genügen höchsten ökologischen, ökonomischen wie auch sozialen StandardsErfurt (hs): Thüringens Waldbesitzende haben dem internationalen Waldzertifizierungssystem PEFC in Thüringen zwischen Juli 2020 und Juli 2021 zu einem deutlichen Aufschwung verholfen: Die Waldfläche mit diesem Bewirtschaftungssiegel stieg von 339.547 auf nunmehr 393.410 Hektar - eine Steigerung von 16 % innerhalb von nur zwölf Monaten. Damit konnte PEFC (= Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen) seinen ersten Platz gegenüber anderen Zertifizierungssystemen im Freistaat weiter festigen. Förderlich dürfte die in Thüringen im Juni 2021 eingeführte Klimaschutzprämie sein, deren Auszahlungsbetrag erhöht wird, wenn eine Waldzertifizierung vorliegt. Die Flächenprämie erhält auf Antrag jeder Waldbesitzende im Freistaat, der durch nachhaltige Waldbewirtschaftung Klimaschutz betreibt.

PEFC ist ein unabhängig arbeitender Wald-TÜV

„Die gesamte Waldfläche der ThüringenForst-AöR, rund 200.000 Hektar, ist seit dem Jahr 2000 nach PEFC zertifiziert. Sämtliches Holz und Holzprodukte stammen damit nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. PEFC ist gleichsam ein Wald-TÜV. Regelmäßig besuchen Prüfer, sog. Auditoren, die zertifizierten Waldbesitzer und überprüfen die Einhaltung der hohen PEFC-Waldbewirtschaftungsstandards auf deren Flächen. Etwa, das nur so viel Holz dem Wald entnommen wird, wie wieder nachwächst, ob der Bodenschutz beachtet wird, ob eingesetzte Forstmaschinen mit biologisch abbaubaren Ölen betrieben werden oder Waldarbeiter zu fairen Bedingungen tätig sind.

Die Ausgangszahlen im Frühjahr sind beunruhigend hoch, doch der lange Winter behindert Buchdrucker & Co. im Fortlauf des Jahres in seiner Vermehrung. Holzabsatz verbessert sich

n34 2021Erfurt (hs): Mit einem neuen Rekordwert von 405.000 Festmeter Buchdruckerbefall im ersten Quartal 2021 übertrifft Thüringens aggressivster Fichtenschädling das Vergleichsquartal 2020 um rund 20.000 Festmeter. Das zeigen die aktuellen Daten der Hauptstelle Waldschutz des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha (FFK). Die zur ThüringenForst-AöR gehörende Dienststelle überwacht relevante Forstschädlinge und gibt Empfehlungen zu deren Abwehr. Die Experten haben aber auch eine gute Nachricht: Der lange und kalte Winter hat den Hauptschwarmflug des wärmeliebenden Buchdruckers vom April in den Mai verschoben. Damit hat der Käfer in den verbleibenden warmen Monaten des Jahres wahrscheinlich zu wenig Zeit, um die für eine Massenvermehrung notwendige dreifache Reproduktionsrate zu erreichen.

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