Zeckengefahr in den Wäldern nimmt wieder zu
Mit dem Ergrünen der bodennahen Vegetation steigt auch die Gefahr für Waldwandernde, Zecken von Halmen abzustreifen
Erfurt (hs): Die kurzzeitige Rückkehr des Winters kann nicht darüber hinwegtäuschen: Im Wald sind die Zecken aktiv. Darauf macht die Landesforstanstalt aufmerksam. Die flinken Spinnentiere können bei Hautkontakt mit ihrem Wirt und dem damit verbundenem Blutsaugen gefährliche Krankheiten übertragen – auch beim Menschen. Jährlich erleiden im Freistaat 300 bis 400 Personen eine zeckenübertragene Borreliose, 8 bis 15 davon eine gefährliche Hirnhautentzündung (FSME). Als FSME-Risikogebiete gelten insbesondere Süd- und Ostthüringen, darunter die Wälder um Hildburghausen, Jena, Gera und Schleiz. Durch die Berücksichtigung einiger Hinweise lassen sich Risiken aber minimieren.
Schon ab 6° C werden Zecken aktiv
„Zecken sind ab einer Lufttemperatur von etwa 6° C aktiv und verlassen den Boden, der zuvor als Winterquartier diente“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Zecken können über 60 Krankheiten übertragen, am häufigsten die Borreliose, selten die FSME. Oft bleibt die Borreliose wegen grippe- bzw. coronaähnlicher Symptome unerkannt, so dass die Betroffenen - vorwiegend Förster, Waldbesitzer, Forstwirte, Gärtner oder Waldbesucher - die rechtzeitige Antibiotika-Behandlung nicht einleiten.