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Straßenbauer, Müllmänner und Imbissmitarbeiter haben bei mehr als 35° C einen harten Job: Forstwirte aber auch!

Die Arbeit der Forstwirte in der Holzernte ist körperlich anstrengend und muss zwingend in Arbeitsschutzbekleidung ausgeführt werden – im Hochsommer kein ZuckerschleckenErfurt (hs): Kaum ein Beruf ist so gefährlich wie die Waldarbeit. Aber nicht nur das: Die ganzjährige Holzernte setzt Forstwirten allen witterungsbedingten Extremtemperaturen aus. Der diesjährige Hitzesommer lässt deshalb die rund 300 in der Holzernte tätigen Forstwirte der Thüringer Landesforstanstalt in den nächsten Wochen während der Waldarbeit kräftig stöhnen. Denn wer Bäume fällt, der muss eine vollständige Arbeitsschutzbekleidung tragen. Neben dem Schutzhelm mit Ohr- und Gesichtsschutz ist dies eine Schutzjacke, Handschuhe, eine armierte Schnittschutzhose und trittstabile Schnittschutzschuhe mit Stahlkappen. Da kommen schnell sieben Kilogramm Gewicht allein für die Schutzausrüstung zusammen. Zusätzlich verursacht der Werkzeuggurt mit Kluppe, Maßband und Kettenschärfwerkzeug weitere Pfunde. Hinzu kommen rund fünf Kilogramm Motorsägengewicht, weitere fünf Kilogramm für den Benzin-Öl-Kombikanister. Auch Spalthammer und Fällkeile muss der Forstwirt zumindest zum Fällort tragen – im Zweifelsfall liegt dieser am Steilhang. Doch damit nicht genug: Mit dem Einsatz der Motorsäge stehen die Forstwirte oft genug in ihrer eigenen Abgaswolke. Bei Temperaturen über 35° C wahrlich kein Zuckerschlecken.

Fehlende Niederschläge in den vergangenen eineinhalb Jahren setzen nicht nur den Nadelhölzern, sondern auch dem Laubholz zu. Jüngstes Opfer der anhaltenden Trockenheit: Die Buche

dein-kaminholz.deErfurt (hs): Seit Mitte Mai ist u. a. in den ausgedehnten Buchenwäldern des Forstamtes Sondershausen ein erschreckendes Phänomen festzustellen: Insbesondere Altbuchen zeigen kein oder nur spärlich neues Laub. Die Kronen der Bäume sind stattdessen trocken, das Feinreisig ist bereits abgefallen, oft ermöglichen nur wenige grüne Äste im unteren Teil der Baumkrone das Überleben. Die Forstexperten der ThüringenForst-AöR gehen davon aus, dass es zum Absterben der alten Buchen auf großer Fläche kommen wird. Ursache sind fehlende Niederschläge in den vergangenen eineinhalb Jahren. Weitere Buchenwälder etwa in Westthüringen sind betroffen. Auch in den umliegenden Bundesländern wird das Absterbephänomen bei Buchen festgestellt.

Aus Sorge um das possierliche heimische Waldtier nimmt ThüringenForst elternlose Jungeichhörnchen zur Aufzucht an

Montage EichhoernchenklappeErfurt (hs): Im vergangenen Jahr war durch eine reichhaltige Mast der Waldbäu- me die Nahrungssituation für viele heimische Waldtiere überdurchschnittlich gut. Auch das Europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), landläufig oft als Rotes Eichhörnchen oder Waldeichhörnchen bezeichnet, profitierte hiervon. Gleich- wohl ist das possierliche Nagetier bedroht: Eine zunehmende Zahl von Fressfein- den, darunter Greifvögel, Baummarder, Waschbär und Wildkatze, jagen den tag- aktiven Baumkletterer. Aber vor allem das von Amerika nach Europa verschlepp- te, körperlich stärkere Grauhörnchen verdrängt die heimische Population recht massiv. Zur Bestandsstützung des Waldeichhörnchens hat sich nunmehr Thürin- genForst zu einer ungewöhnlichen Maßnahme entschlossen. Aus dem Nest gefal- lene Jungtiere können künftig an allen 24 Thüringer Forstämtern in einer speziell eingerichteten Eichhörnchenklappe abgegeben werden. Dabei bleibt die Identität des Naturfreunds, der das Junghörnchen abgibt, bewusst unbekannt.

Schadensschwerpunkte in Nord- und Ostthüringen. Drei von 24 Forstämter stärker betroffen. Geringe Schäden im Thüringer Wald

Orkan „Eberhard“Erfurt (hs): Die Schäden in Thüringens Wäldern, verursacht durch das Orkantief „Eberhard“, sind auf regionale Schwerpunkte begrenzt. Die beiden Ostthüringer Forstämter Weida und Jena-Holzland melden für den Gesamtwald ihrer Zuständigkeitsbereiche jeweils rund 31.000 Festmeter Schadholz. In Nordthüringen berichtet das Thüringer Forstamt Leinefelde über eine Schadholzmenge von rund 13.600 Festmeter. Die Gesamtmenge über alle Waldeigentumsarten hinweg wird von der Landesforstanstalt mit rund 166.000 Festmeter beziffert. Diese verteilt sich zu fast gleichen Mengen auf die Waldflächen der Landesforstanstalt (49 %) und des Privat- und Körperschaftswaldes (51%).

Heimische Bäume aus der Waldpflege liegen im Trend. ThüringenForst bietet Outdoor-Familien-Events zum Selberschlagen

Der Kauf eines Weihnachtsbaumes sollte vorbereitet werden.Erfurt (hs): Auch dieses Jahr bietet ThüringenForst wieder heimische Weihnachtsbäume zum „Selberschlagen“ an. In vielen der landesweit 24 Forstämter können Fichten, Kiefern und Douglasien im Wald vor Ort, oft bei Bratwurst und Glühwein, selbst ausgesucht und eingeschlagen werden – ein paar schöne Stunden mit der ganzen Familie an der frischen Luft inklusive. Ebenso verkaufen die Forstämter ab Dezember frisch geschlagene Weihnachtsbäume in den ausgewählten Ämtern und Revierförstereien an Schnellentschlossene. Und eine weitere gute Nachricht: Die Preise für die Bäume aus dem Staatswald der Landesforstanstalt sind im Vergleich zum Vorjahr nur gering gestiegen.

Selbstgeschlagene Weihnachtsbäume liegen im Freistaat im Trend

„Von den durchschnittlich eine Million verkauften Weihnachtsbäumen im Freistaat stammen etwa 10.000 Bäume aus dem heimischen Staatswald“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Sie fallen entweder bei der alljährlichen winterlichen Waldpflege an oder stammen aus speziellen Aufforstungen auf Leitungs- oder unter Stromtrassen, wo aus Sicherheitsgründen Bäume nicht in die Höhe wachsen dürfen und deshalb bei Weihnachtsbaumgröße geerntet werden. Vorteil des Weihnachtsbaumes direkt aus Försterhand: Die Bäume sind garantiert frisch geschlagen und halten deshalb lange ihre Nadeln, sie sind ökologisch unbedenklich da ungedüngt und nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, haben -da aus der Region- einen beruhigend kleinen ökologischen Fußabdruck und sind vergleichsweise preiswert. Nachteil: Weihnachts“mode“bäume wie Nordmanntanne, Blaufichte oder Nobilistanne sind keine heimischen Baumarten und deshalb selten im Angebot der Förster.

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