Borkenkäfer-Fangzahlen steigen explosionsartig an
Wie von den Forstexperten erwartet legt der Buchdrucker mit der ersten Jungkäfergeneration ab Juni erst richtig los
Erfurt (hs): Die Fangzahlen des Buchdruckers, dem gefährlichsten Borkenkäfer in den heimischen Fichtenwäldern, stieg im Monat Juni explosionsartig an. In den Monitoringfallen der Thüringer Forstämter mit höherem Fichtenanteil finden sich bis zu 20.000 Käfer je Falle und Woche. Ab einer Gefährdungsschwelle von 3.000 Käfern je Falle und Woche muss mit einer extrem schnellen Ausbreitung bestehender Befallsherde gerechnet werden. Waldbesitzer und Förster haben seit letztem Jahr die rund 172.000 Hektar Fichtenanbaufläche in Thüringen oft schon mehrfach auf Borkenkäferbefall kontrolliert und, wo nötig, saniert. Dies berichtet die Thüringer Landesforstanstalt, mit 200.000 Hektar flächengrößter Waldbesitzer im Freistaat.
Dazu Thüringens Forstministerin Birgit Keller: „Ich bedanke mich bei den allen Waldbesitzern, Waldarbeiter/innen, Förster/innen und Unternehmen die seit Beginn des Jahres 2018 permanent an der Belastungsgrenze arbeiten. Sie leisten Großartiges, um die von Trockenheit und Borkenkäfer verursachten Waldschäden zu beheben. Es schmerzt natürlich, dass die forstlichen Leistungen ganzer Generationen nun dem Borkenkäfer zum Opfer fallen. Deswegen stellen wir aktuell in den nächsten vier Jahren insgesamt mindestens 32 Mio. Euro für die Beseitigung der Waldschäden zur Verfügung. Mit dem Geld kann dringend notwendiges Fachpersonal eingestellt werden, das die Forstleute der AöR vor Ort bei der Bereinigung der Waldschäden der rund 180.000 Waldbesitzer im Kommunal- und Privatwald unterstützen wird. Unser wichtigstes Ziel ist der Waldumbau mit einer klimaangepassten, nachhaltigen Baumartenvielfalt.“