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Sport- und Outdooraktivitäten in den heimischen Wäldern statt klimaschädliche Fernflüge oder Schiffskreuzfahrten

Urlaub im Wald - ThüringenErfurt (hs): ThüringenForst, mit 200.000 ha größter Waldbesitzer im Freistaat, verweist zur Sommerferienzeit auf den hohen Freizeitwert der heimischen Wälder. Über 5.000 Kilometer Wander-, Rad- und Reitwege stehen allein im Staatswald zur Verfügung. Gleichzeitig kommen jene Urlauber in Thüringens Wäldern auf ihre Kosten, die den von Fernflügen und Schiffskreuzfahrten verursachten, übergroßen CO2-Fußabdruck vermeiden wollen. Denn ein Besuch der heimischen Destination Wald ist im Vergleich klimaschonend – und kann ausgesprochen aktiv, trendy und cool sein.

Wald macht´s möglich: Sport trotz Sommerhitze

„Gerade an heißen Ferientagen bietet der kühle Wald eine ideale Abwechslung und Alternative zu „Mallestrand“ oder Südseeinsel. Dank der schattigen Kronendächer muss niemand, der sich trotz der Sommerhitze fit halten will, auf Wandern, Nordic Walking, Laufen, Geocaching oder Biken, etwa um die attraktiven Thüringer Bergseen herum, verzichten“, so Jörn Ripken, ThüringenForst-Vorstand. Über diese Aktivitäten hinaus finden Naturinteressierte weitere attraktive Sport- und Freizeitangebote im Wald, darunter Klettersteige, Seilgärten und Arboreten. Oder etwa die jüngst eröffneten Waldaktivpfade im Thüringer Forstamt Oberhof (Schneekopf-Pfad), den dortigen, im Freistaat einmalig vorkommenden Moorlehrpfad am Schützenbergmoor oder den Fröbelwald an der Bergstation der Oberweißbacher Bergbahn (Thüringer Forstamt Gehren), der ganzen Familien Kurzweil bietet. Alle genannten Freizeitorte können auf kurzen Wegen erreicht werden: „Kleine Ferien im Wald“ sind so gesehen von Beginn an eine nachhaltige und klimaverträgliche Angelegenheit.

Wie von den Forstexperten erwartet legt der Buchdrucker mit der ersten Jungkäfergeneration ab Juni erst richtig los

Buchdrucker - ThüringenErfurt (hs): Die Fangzahlen des Buchdruckers, dem gefährlichsten Borkenkäfer in den heimischen Fichtenwäldern, stieg im Monat Juni explosionsartig an. In den Monitoringfallen der Thüringer Forstämter mit höherem Fichtenanteil finden sich bis zu 20.000 Käfer je Falle und Woche. Ab einer Gefährdungsschwelle von 3.000 Käfern je Falle und Woche muss mit einer extrem schnellen Ausbreitung bestehender Befallsherde gerechnet werden. Waldbesitzer und Förster haben seit letztem Jahr die rund 172.000 Hektar Fichtenanbaufläche in Thüringen oft schon mehrfach auf Borkenkäferbefall kontrolliert und, wo nötig, saniert. Dies berichtet die Thüringer Landesforstanstalt, mit 200.000 Hektar flächengrößter Waldbesitzer im Freistaat.

Dazu Thüringens Forstministerin Birgit Keller: „Ich bedanke mich bei den allen Waldbesitzern, Waldarbeiter/innen, Förster/innen und Unternehmen die seit Beginn des Jahres 2018 permanent an der Belastungsgrenze arbeiten. Sie leisten Großartiges, um die von Trockenheit und Borkenkäfer verursachten Waldschäden zu beheben. Es schmerzt natürlich, dass die forstlichen Leistungen ganzer Generationen nun dem Borkenkäfer zum Opfer fallen. Deswegen stellen wir aktuell in den nächsten vier Jahren insgesamt mindestens 32 Mio. Euro für die Beseitigung der Waldschäden zur Verfügung. Mit dem Geld kann dringend notwendiges Fachpersonal eingestellt werden, das die Forstleute der AöR vor Ort bei der Bereinigung der Waldschäden der rund 180.000 Waldbesitzer im Kommunal- und Privatwald unterstützen wird. Unser wichtigstes Ziel ist der Waldumbau mit einer klimaangepassten, nachhaltigen Baumartenvielfalt.“

Eisstiele aus Holz sind handlich, machen kein Plastikmüll und lassen das Eis nach Eis schmecken.

Eisstil - BuchenholzErfurt (hs): Jedes Kind hat ihn im Sommer hundertfach in der Hand und tausendmal im Mund. Doch die wenigsten Eltern können erklären, woher der praktische Stiel am erfrischenden Eis kommt. Der Förster weiß es: Denn jedes Jahr ernten die Grünröcke Buchenholz für etwa eine Million Eisstiele. Nicht irgendein Buchenholz, sondern Holz, das keine Krümmung aufweisen und kaum Äste haben darf. Denn Eisstiele sollen ja im zarten Kindermund splitterfrei sein.

„Buchenholz ist absolut geschmacksneutral und besitzt eine ausgesprochen glatte und splitterfreie Oberfläche“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Damit aus den dicken Buchen in Thüringens Wäldern Millimeter dünne Eisstiele entstehen, werden im Furnierwerk aus den Stammwalzen dünne Schichten heruntergeschält – gleichsam wie bei einem Bleistiftspitzer, nur viel größer. Mit einer Stanze wird anschließend die gewünschte Stielform ausgestochen – wie beim Plätzchenbacken. Zehn Zentimeter lang und rund vier Gramm schwer ist so ein Eisstiel aus den heimischen Buchenwäldern. Und so sorgen still und heimlich bewirtschaftete Wälder im Hochsommer für freudige Kinderaugen – und keiner merkt es. Höchstens die Weltmeere: Denen bleibt weiterer Kunststoffmüll erspart.

Straßenbauer, Müllmänner und Imbissmitarbeiter haben bei mehr als 35° C einen harten Job: Forstwirte aber auch!

Die Arbeit der Forstwirte in der Holzernte ist körperlich anstrengend und muss zwingend in Arbeitsschutzbekleidung ausgeführt werden – im Hochsommer kein ZuckerschleckenErfurt (hs): Kaum ein Beruf ist so gefährlich wie die Waldarbeit. Aber nicht nur das: Die ganzjährige Holzernte setzt Forstwirten allen witterungsbedingten Extremtemperaturen aus. Der diesjährige Hitzesommer lässt deshalb die rund 300 in der Holzernte tätigen Forstwirte der Thüringer Landesforstanstalt in den nächsten Wochen während der Waldarbeit kräftig stöhnen. Denn wer Bäume fällt, der muss eine vollständige Arbeitsschutzbekleidung tragen. Neben dem Schutzhelm mit Ohr- und Gesichtsschutz ist dies eine Schutzjacke, Handschuhe, eine armierte Schnittschutzhose und trittstabile Schnittschutzschuhe mit Stahlkappen. Da kommen schnell sieben Kilogramm Gewicht allein für die Schutzausrüstung zusammen. Zusätzlich verursacht der Werkzeuggurt mit Kluppe, Maßband und Kettenschärfwerkzeug weitere Pfunde. Hinzu kommen rund fünf Kilogramm Motorsägengewicht, weitere fünf Kilogramm für den Benzin-Öl-Kombikanister. Auch Spalthammer und Fällkeile muss der Forstwirt zumindest zum Fällort tragen – im Zweifelsfall liegt dieser am Steilhang. Doch damit nicht genug: Mit dem Einsatz der Motorsäge stehen die Forstwirte oft genug in ihrer eigenen Abgaswolke. Bei Temperaturen über 35° C wahrlich kein Zuckerschlecken.

Fehlende Niederschläge in den vergangenen eineinhalb Jahren setzen nicht nur den Nadelhölzern, sondern auch dem Laubholz zu. Jüngstes Opfer der anhaltenden Trockenheit: Die Buche

dein-kaminholz.deErfurt (hs): Seit Mitte Mai ist u. a. in den ausgedehnten Buchenwäldern des Forstamtes Sondershausen ein erschreckendes Phänomen festzustellen: Insbesondere Altbuchen zeigen kein oder nur spärlich neues Laub. Die Kronen der Bäume sind stattdessen trocken, das Feinreisig ist bereits abgefallen, oft ermöglichen nur wenige grüne Äste im unteren Teil der Baumkrone das Überleben. Die Forstexperten der ThüringenForst-AöR gehen davon aus, dass es zum Absterben der alten Buchen auf großer Fläche kommen wird. Ursache sind fehlende Niederschläge in den vergangenen eineinhalb Jahren. Weitere Buchenwälder etwa in Westthüringen sind betroffen. Auch in den umliegenden Bundesländern wird das Absterbephänomen bei Buchen festgestellt.

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