Im ersten Quartal 2022 sind die erfassten Borkenkäferschäden im Vergleich zum Vorjahr deutlich rücklaufig. Sturmholzmenge gegenüber erster Schätzung nicht deutlich gestiegen
Erfurt (hs): Die jüngste Statistik des Waldschutzberichterstattung durch die ThüringenForst-AöR für den Zeitraum Januar bis März 2022 gibt Waldbesitzenden und Forstleuten Raum für vorsichtigen Optimismus. Der in den ersten drei Monaten des Jahres festgestellte noch aus dem Vorjahr stammende Buchdruckerbefall in Höhe von 93.300 Festmeter liegt deutlich unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis in Höhe von 436.000 Festmeter. Frischen Käferbefall gibt es kaum, da der Fichtenborkenkäfer in diesem Jahr noch keinen Hauptschwarmflug hatte. „Das gibt Raum für vorsichtigen Optimismus, Waldbesitzende und Forstleute bleiben aber auf der Hut“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand, die Statistik. Gründe für die scheinbar positive Entwicklung gibt es gleich mehrere: Zum einen waren Thüringens Waldbesitzende wie auch Forstleute enorm fleißig bei der Bekämpfung des Borkenkäfers in den letzten Jahren. Zum anderen hat der niederschlagsreiche und nicht zu heiße Witterungsverlauf 2021 die Vitalität der Bäume verstärkt und deren Widerstandskraft erhöht. Nicht zuletzt hat auch die Fichte in den unteren Lagen etwa Nord- und Westthüringens große Flächenverluste erlitten. Die Fichte, oft als „Klimawandelverlierer“ bezeichnet, wurde dort durch Laubholz abgelöst.
Auch die erste Schätzung zur Sturmholzmenge vom 24.2.2022 in Höhe von 411.000 Festmeter Schadholz über alle Waldeigentumsformen, unmittelbar nach dem die drei Orkanstürme „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ über den Freistaat hinweg zogen, hat sich erfreulicherweise nicht dramatisch erhöht. Aktuell werden etwa 490.000 Festmeter Schadholz bilanziert, die teilweise aufgearbeitet sind. Gebhardt appelliert an die betroffenen Waldbesitzenden, die Sturmholzaufarbeitung mit größter Dringlichkeit zu veranlassen.