Organisatorisch wie technisch verstärkt die Landesforstanstalt die Waldbrandvorsorge im Freistaat. Der fortschreitende Klimawandel mit Trockenheit und Hitzerekorden macht diese Maßnahmen unausweichlich
Erfurt (hs): Die beiden Trockenjahre 2018 und 2019 haben nicht nur Hitze-Höchstwerte erbracht, sondern in den heimischen Wäldern leider auch Waldbrandrekorde. In beiden Jahren wurden jeweils über 40 Waldbrände erfasst, was leider Spitzenwerte im Freistaat sind. Mehr noch: 2019 verdoppelte sich ggü. 2018 die Waldbrandfläche auf 21,5 Hektar – die größte Waldbrandfläche in den letzten 25 Jahren. Erstmals traten auch Großbrände im Wald auf, die den Einsatz von Löschhubschraubern erforderten. Darauf reagiert die Landesforstanstalt nunmehr und rüstet sich, organisatorisch wie technisch für die zum 1. März startende Waldbrandüberwachungssaison, auf. Hierzu stellt die letzte Landesregierung zusätzliche Finanzmittel im Rahmen des „Maßnahmenplan Wald zur Bewältigung der durch Dürre, Sturm und Borkenkäferbefall entstandenen außergewöhnlichen Sondersituation“ zur Verfügung.
Zentral wichtig: Erhöhung der Löschwasserkapazitäten im Wald
„Kernproblem der Waldbrandbekämpfung ist, neben der Voraussetzung eines mit schweren Löschfahrzeugen befahrbaren, gut vernetzten Waldwegesystems, die kurzfristige Verfügbarkeit von Löschwasser in ausreichender Menge“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Deshalb hat ThüringenForst bei der verstärkten Waldbrandvorsorge diesen Aspekt ins Zentrum des Handelns gerückt. Mit der 2019 begonnen Sanierung von Feuerlöschteichen im Wald soll die Löschwasserkapazität massiv erhöht werden. Hierzu gehört die Entschlammung der landesweit rund 155 Feuerlöschteiche im Wald ebenso, wie die Erneuerung der Teichabläufe und der Ausbau der Wegung zur Wasseraufnahme durch Tankfahrzeuge. Zusätzlich hat die Landesforstanstalt die Erneuerung der Depots für Waldbrandwerkzeuge wie Löschrucksäcke, Feuerrechen, Waldbrandpatschen oder Zinkeimer veranlasst. Für die Überwachung von Glutnestern in gelöschten Waldbrandflächen stehen den Forstleuten seit wenigen Wochen spezielle Wärmebildkameras zur Verfügung. Vorbereitet ist die Beschaffung von fünf 9.000-Liter-Löschwasser-Tankanhängern mit Pumpen, um die Feuerwehren bei der Löschwasserversorgung zu unterstützen.
Über eine halbe Million Euro für den Waldbrandschutz
Für das laufende Jahr sieht ThüringenForst aus dem „Maßnahmenplan Wald“ Investitionen in Höhe von rund 870.000 € vor. Davon entfallen allein auf die Sanierung der ersten 35 Löschwasserteiche im Staats-, Kommunal- und Privatwald rund 700.000 €. Weitere rund 170.000 € sollen für die Löschwassertankwagen und weitere Gerätschaften ausgegeben werden. „Dies sind die größten Investitionen in die Waldbrandvorsorge seit der Wende“, so Gebhardt abschließend.