Mit der Herbstverfärbung der Wälder beginnt für manche Naturfreunde die schönste Jahreszeit. Zumindest ist der Wald so bunt wie sonst nie im Jahr.
Erfurt (hs): Der Notlage Thüringens Wälder zum Trotz: Die Herbstfärbung taucht die heimischen Forste in ein wunderschönes Farbenkleid. Kaum dass die ersten Frostnächte hinter uns liegen, offenbaren sich dem Waldwanderer und Naturfreund Buchen, Eichen, Eschen, Ahorne und Linden mit herrlichen Blattfärbungen von Grün, Gelb, Orange, Rot und Braun, oft verbunden mit einem immer wieder strahlend blauen Himmel. Diese jahreszeitliche Phase, die mit dem Blattfall allzu schnell ihr Ende findet, wird im angloamerikanischen Sprachraum als „Indian Summer“ bezeichnet. Oder wie der französische Künstler Henri de Toulouse-Lautrec treffend formulierte: Der Herbst ist der Frühling des Winters. Auf über 11.300 km Waldwegen kann dieses Naturschauspiel in den heimischen Wäldern genossen werden.
„Derzeit lohnt es sich besonders, den Waldspaziergang auszudehnen: Das bewusste Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken ermöglicht ein „Bad im Wald“, dass jeder Naturfreund jetzt genießen sollte“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Aber nicht nur das Seelenheil lässt sich auf diese Weise vorzüglich pflegen, die herbstliche Waldluft bietet auch ein hervorragendes Bio-klima, da staubfrei, kaum belastet mit Allergie auslösenden Pollen und die ätherischen Öle der Fichten und Kiefern stimulieren sogar das Immunsystem.
Berücksichtigen sollten Waldwanderer allerdings Hiebsmaßnahmen zur Beseitigung der umfangreichen Dürre- und Borkenkäferschäden. Die extremen Trocken- und Hitzejahre 2018 und 2019 haben den heimischen Wäldern erheblich zugesetzt.
Quelle: ThüringenForst, Erfurt
Foto: Dr. Horst Sproßmann