Trotz anhaltend trockener Witterung bisher weniger Waldbrände im Vergleich zum Vorjahr. Innenminister und Forstministerin werten die Zusammenarbeit von Feuerwehren und unterer Forstbehörde als erfolgreich
Erfurt (hs): Für große Teile des Freistaats besteht, trotzt regionaler Regenereignisse am vergangenen Wochenende, weiterhin eine mittlere bis hohe Waldbrandgefahr. Obwohl sich die Vegetation noch grün zeigt, sind die oberen Bodenschichten weitgehend ausgetrocknet. Die aktuelle Waldbrandbilanz erfasste sechs Waldbrände (2017: 12) auf rund 0,13 Hektar Gesamtfläche (2017: 0,85 Hektar). Innenminister Georg Maier und Forstministerin Birgit Keller loben die Effektivität der regionalen Vorhersage mittels Waldbrandgefahrenstufen und werten die Zusammenarbeit von Feuerwehren und unterer Forstbehörde als erfolgreich. Gleichzeitig fordern sie die Waldbesucher zu einer verantwortungsvollen Erholungsnutzung, insbesondere in Bezug auf die Waldbrandvorbeugung, auf.
Trockene Frühjahre und heiße Sommer erhöhen die Waldgefahren
„Die anhaltende Trockenheit und ungewöhnlich starke Hitze des Frühsommers 2018 erhöhen aktuell die Waldbrandgefahr. Waldbesucher, ob als Wanderer, Radfahrer oder Reiter, haben deshalb bei der Erholungsnutzung besonderes Augenmerk auf die Waldbrandvorbeugung zu legen“, so Ministerin Birgit Keller. Erholungssuchende werden deshalb dringend aufgefordert, das ganzjährige Rauchverbot im Wald strikt zu beachten und keinerlei offene Feuer außerhalb gesicherter Feuerstellen zu entzünden. Ebenso sollten Kraftfahrzeuge ausschließlich auf ausgewiesenen Waldparkplätzen abgestellt werden, um im Fall der Fälle die Zufahrten für die großen Löschfahrzeuge der Feuerwehren nicht zu behindern. Ansonsten drohen empfindliche Bußgelder, schlimmstenfalls Schadensersatzforderungen waldbrandgeschädigter Waldbesitzer.
Forstverwaltung und Feuerwehren führen gemeinsame Übungen durch
„Um eine schnelle Brandbekämpfung sicherzustellen, führen Forstämter und Feuerwehren regelmäßig gemeinsame Übungen zur Waldbrandbekämpfung durch. Diese gemeinsamen Aktivitäten sind -im Falle eines Falles- Grundpfeiler einer vertrauensvollen und effektiven Zusammenarbeit“, betont Minister Maier.
Die Waldbrandgefährdung nimmt mit dem Klimawandel zu
„Während das Verhalten der Waldbesucher als potenzielle Brandverursacher relativ stabil bleibt, ist die witterungsbedingte Waldbrandgefährdung von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich“, so Volker Gebhardt, Vorstand der ThüringenForst-AöR, die mit 200.000 Hektar größter Waldeigentümer im Freistaat ist. Die Tage, an denen witterungsbedingt eine hohe oder auch sehr hohe Waldbrandgefahrenstufe gemeldet wurde, haben in den letzten 50 Jahren signifikant zugenommen. So erhöhte sich im genannten Zeitraum die Anzahl der Meldetage mit den Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 um 3,8 Tage pro Dekade. Die Projektionen der Klimaforscher gehen davon aus, dass sich diese witterungsbedingte Waldbrandgefährdung auch künftig weiter erhöhen wird, wobei die tatsächliche Brandgefahr in den Wäldern in den einzelnen Landesteilen unterschiedlich ausfallen kann.