Eine internationale Studie zeigt, dass die Mechanisierung der Holzernte in den letzten Jahrzehnten zu einen massiven Rückgang der Unfallzahlen führte. ThüringenForst sieht seine Strategie zum Einsatz von Forstmaschinen in der Holzernte bestätigt
Erfurt (hs): Die Mechanisierung der Holzernte wie auch der Waldbewirtschaftung hat in den letzten Jahrzehnten zur stärksten Reduzierung schwerer Arbeitsunfälle im Wald geführt. Dies ist eine zentrale Aussage in der aktuell durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen (UN) vorgelegten internationalen Studie. Forstliche Mechanisierungsstrategien führten dazu, dass immer mehr Forstwirte von der unfallträchtigen Arbeit mit Motorsägen entlastet und ihre Arbeiten in den sicheren Kabinen von Forstmaschinen fortführen konnten. ThüringenForst sieht seine Strategie zum Einsatz von Forstmaschinen in der Holzernte endgültig bestätigt und appelliert an kritische Waldbesucher, den Forstmaschineneinsatz als Maßnahme der erfolgreichen Unfallprävention zu begreifen.
Motor-manuelles Baumfällen ist gefährlich und potenziell tödlich
Die Studie stellt weiter fest, dass in kaum einem anderen Beruf die Wahrscheinlichkeit höher ist, einen schweren Unfall zu erleiden oder gar bei der Arbeit zu sterben. „Speziell das motor-manuelle Fällen von Bäumen ist eine der gefährlichsten und potenziell tödlichsten Tätigkeiten“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. „Aus Sicht der Arbeitssicherheit sind die Forstmaschinen im Wald ein Segen“, so Gebhardt weiter. Deshalb wird ThüringenForst an seiner Strategie zum Einsatz von Forstmaschinen speziell in der Holzernte auch in Zukunft zum Wohle seiner Beschäftigten konsequent festhalten.
Mit Zunahme der Mechanisierung drastischer Rückgang der Unfallzahlen
In Schweden ging die Zahl der schweren Unfälle von 1970 bis 1990, mithin die Periode einer breiten Mechanisierung in der Forstwirtschaft, von 8.656 auf 1.469 zurück (-83 %). In Japan sank von 1970 bis 2013 die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle von 248 auf 39 (-86%). Untersuchungen in Deutschland, Österreich, Brasilien, Kanada und den USA zeigten ähnliche positive Ergebnisse.
Beeinträchtigung der individuellen Walderholung durch Forstmaschinen?
Dass der Einsatz von Forstmaschinen die individuelle Walderholung einschränke, sieht Gebhardt differenziert: Zum einen seien die Forstmaschineneinsätze auf den 200.000 Hektar Wald der Landesforstanstalt sowohl zeitlich wie örtlich sehr begrenzt, zum anderen erfolge der Einsatz an einem bestimmten Forstort nicht jährlich, sondern in der Regel nur zwei Mal pro Jahrzehnt. Schäden etwa an Waldwegen werden nach der Holzerntemaßnahme zügig beseitigt. „Der verantwortungsvolle Waldbesucher wird einen Forstmaschineneinsatz im Wald mit Augenmaß beurteilen und dem Aspekt der Arbeitssicherheit für die dort arbeitenden Forstwirtinnen und Forstwirte größeren Stellenwert einräumen als der Sauberkeit seines Schuhwerks“, so Gebhardt abschließend.