Auch in diesem Jahr verzaubert ein Nadelbaum aus Ostthüringen das Brandenburger Tor in weihnachtlichen Glanz
Erfurt (hs): Im vergangenen Jahr, pünktlich zum 25. Jahr der Deutschen Einheit, schmückte erstmals ein Weihnachtsbaum aus Thüringen das Brandenburger Tor. Auch in diesem Jahr setzt eine 16 Meter hohe Nordmanntanne aus St. Gangloff (Saale-Holzland-Kreis) das Brandenburger Tor und den Pariser Platz traditionell ab dem 1. Advent in einen weihnachtlichen Glanz. Möglich gemacht hat dies Veranstalter Francesco Mazuhn, der sich bei der Suche nach einem geeigneten Baum auf die Försterinnen und Förster der Thüringer Landesforstanstalt verlies.
„Mit der Aktion ‚Unser Baum für Berlin‘ sorgen wir nicht nur für Weihnachtsstimmung in der Hauptstadt, sondern rühren auch die Werbetrommel für Thüringen“, sagt Forstministerin Birgit Keller, die am 27. November die 60.000 Lichter des Baumes einschalten wird. „Wir bringen gern zum zweiten Mal einen Botschafter der Thüringer Wälder nach Berlin und freuen uns, wenn viele Menschen dies zu einem Ausflug nach Thüringen inspiriert.“
Allerhöchste Ansprüche an Optik und Stabilität
Insgesamt drei Waldbäume schlugen die Baumexperten vor, ausgewählt wurde schließlich eine Nordmanntanne aus dem Garten eines Privathauses, die aus Verkehrssicherungsgründen sowieso entfernt werden musste. „Dabei muss ein Baum, will er Deutschlands prominentester Weihnachtsbaum werden, allerhöchsten Ansprüchen in Bezug auf Optik und Stabilität genügen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Zwischen 16 und höchstens 23 Meter hoch sollte er sein, ein rundum volles, kegelförmiges Nadelkleid tragen und keinerlei Holzfehler oder Wuchsanomalien aufweisen. Zusätzlich muss er mit einem schweren Kran und einem Tieflader gut erreichbar sein, nicht immer einfach im Wald.
Holzfällung mit Schwerlastkran und Sattelauflieger
Heute wird die Normanntanne gefällt und mit einem Schwerlastkran auf einen Tieflader verbracht. Dabei achten die Fällexperten darauf, dass keinerlei Äste brechen oder gar die Krone beschädigt wird. Dann wird der Baum, gleichsam wie die Prinzessin auf der Erbse, transportfähig verschnürt und am folgenden Montag nach Berlin speditiert. Um die kritische Liegezeit des Baumes auf dem Spezialtransporter kurz zu halten, wird dieser noch am Montagabend in Berlin durch das dortige Technische Hilfswerk entladen und umgehend aufgestellt. Sechs Dekorateure benötigen sodann fast eine ganze Woche, um den Baum mit insgesamt 60.000 Lichtern und hunderten Weihnachtskugeln zu schmücken. Übrigens 15.000 Lichter mehr als am berühmten Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller-Center in New York. „Der Weihnachtsbaum vor dem Brandenburger Tor stimmt die Menschen in der Hauptstadt, aber auch Touristen aus aller Welt auf ganz besondere Weise auf die Adventszeit ein“, sagt Josef Thomas Sepp, Sprecher des Hauptsponsors lekker Energie. „Wir freuen uns daher sehr, diese schöne Tradition auch zukünftig zu ermöglichen, weiterhin mit einem Baum aus Thüringen“.
Am 27. November wird die Beleuchtung des bekanntesten Weihnachtsbaumes Deutschlands dann feierlich eingeschaltet.